Vom 15. bis 17. September 2016 laden wir Sie herzlich zu den Slowakischen Filmtagen ein. Wir zeigen drei Filme aus der aktuellen slowakischen Filmproduktion. Wir eröffnen die Slowakischen Filmtage mit dem tragikomischen Roadmovie Stanko, das sich in der Slowakei und in Italien abspielt. Mit Stanko gibt Rasťo Boroš sein Drehbuch- und Regiedebüt. Dokumentarfilm von Ladislav Kaboš Farben des Sandes erzählt die Geschichte einer großen Liebe – mitten im Krieg, mitten in der muslimischen Welt. Anwesend sein wird auch die Produzentin Svatava Maria Kabošová, mit der Sie nach dem Film diskutieren können. Die Hauptrolle im Film Eva Nová über eine ehemalige Alkoholikerin und Schauspielerin übernahm Emília Vášáryová, die von vielen für die beste slowakische Schauspielerin gehalten wird. Der Film wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung auf dem Filmfestival in Toronto, dem slowakischen Nationalpreis für den besten Film der Jahre 2014 -2015, dem slowakischen Nationalfilmpreis für die beste Schauspielerin und für die beste Regie.

 
Slowakische Filmtage finden mit der finanziellen Unterstützung des Amtes für die im Ausland lebenden Slowaken und unter der Schirmherrschaft des Generalkonsuls der Slowakei in München, Herrn Ján Voderadský, statt.
 
Alle Filme zeigen wir in der slowakischen Originalversion mit englischen Untertiteln mit dem Beginn um 17:30.
  
Programm:
 

15.9.2016 – Stanko (Slowakei 2015) – Eröffnung der slowakischen Filmtage

 

Regie, Drehbuch: Rasťo Boroš
Produzentin: Barbara Harumová Hessová
Kamera: Ivo Miko
Sound: David Kollar
Schnitt: Peter Harum
DarstellerInnen: Peter Kočan, Ivana Kanalošová, Marcel Bobák, Terézia Paprčková, Milan Muránsky, Maxim Michel, Dominique Grenu
Web: www.filmstanko.sk
 
Stanko bekommt seine letzte Chance, eine Aufgabe zu erfüllen. Die Geschichte handelt von Frauenhandel, aber auch von Freundschaft, einer Verbindung zwischen zwei Menschen am Rande der Gesellschaft.

 

Stanko verbringt Jahre auf italienischen Farmen. Lügen und nicht eingehaltene Versprechen bringen ihn in eine Situation, wenn ihm niemand mehr Geld leihen will. Sein ehemaliger Arbeitgeber Paolo gibt ihm noch die letzte Chance. Er soll ein junges Mädchen aus der Slowakei nach Italien fahren. Stanko hat keine Ahnung, was das Mädchen erwartet und will es dann auch lieber gar nicht erfahren. Er muss nur seine Aufgaben erfüllen. Er entscheidet sich, endlich mal etwas in seinem Leben erfolgreich zum Ende zu bringen. Auf der Reise kommt es jedoch zu Komplikationen. Er freundet sich mit dem Mädchen an, das eigentlich nur als das Mittel zu seinem Glück dienen sollte. Die Geschichte aus der Gegenwart, aus dem Genre eines tragikomischen Roadmovies ist vom Leben echter Personen inspiriert.

 
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16.9.2016 – Farben des Sandes (Slowakei/Tschechische Republik 2015)

 

Regie, Drehbuch, Kamera: Ladislav Kaboš
Sound: Martin Dohnal
Schnitt: Darina Smržová
In der Hauptrolle: Ľubica El Malaheg
Web: www.farbypiesku.sk

 

Dramatische Geschichte über das Leben und den Tod einer slowakischen Krankenschwester in Libyen.

 

Der Dokumentarfilm Farben des Sandes, der 2006 bis 2014 entstanden ist, erzählt die Geschichte von einer Slowakin, die zum Islam konvertiert hat und für die Libyen und die arabische Welt ein neues Zuhause geworden sind. Ľuba El Malaheg hat sich in einen libyschen Chirurgen verliebt und hat über 20 Jahre als Krankenschwester in einem Krankenhaus in Misurata gearbeitet. 2011 hat der Krieg ihr Leben ruiniert. Das Leben der slowakisch-libyschen Familie im umkämpften Misurata ist geprägt von dramatischen Wendungen und Emotionen, die die Zuschauer in Atem halten. Schokierende, brutale Bilder von der Realität sind zum ersten Mal genau in diesen Film präsentiert. Bilder von den Kämpfen wechseln sich mit Bildern einer Heldin, die sich zur Aufgabe gemacht hat, den verwundeten und sterbenden zu helfen. Ľuba El Malaheg hat auch bei der Rettung von dem britischen G. Martin mitgewirkt, dessen dramatisches Schicksal alle Nachrichtensender verfolgt haben. Der Film vermittelt nicht nur ein authentisches Bild über das Leben in Libyen und über die muslimische Werte, sondern zeigt auch, wie der Krieg drastisch in den Alltag von Zivilisten eingreift.

 

 
 

17.9.2016 – Eva Nová (Slowakei/Tschechische Republik 2015)

 

Regie, Drehbuch: Marko Škop
Kamera: Ján Meliš
Sound: Jan Čeněk
Schnitt: František Krähenbiel
DarstellerInnen: Emília Vášáryová, Milan Ondrík, Anikó Vargová, Žofia Martišová a ďalší
web: http://artileria.sk/sk/katalog/eva_nova/uvod/

 

Eva, einst ein gefeierter Filmstar, kehrt von einer ihrer zahlreichen Alkoholentwöhnungskuren zurück in ihre Heimat in der slowakischen Provinz. Schon früh hat sie diese verlassen. Die Zeit der großen Erfolge ist vorbei, die Rollen bleiben aus – 62, nüchtern und mit der Realität konfrontiert, wird ihr bewusst, was ihr wirklich etwas bedeutet und sie ist fest entschlossen ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Sie macht sich auf den Weg zu ihrem Sohn Dodo, den sie zurückließ, als er noch ein Kind war. Dodo ist mittlerweile 40, verheiratet und hat eigene Kinder. Als Eva plötzlich bei ihm auftaucht, stellt sie fest, dass die Zeit die Wunden nicht geheilt hat und die Verletzungen der Vergangenheit unüberwindbar scheinen. Gibt es nach so vielen Jahren die Möglichkeit eines Neuanfangs? Realistisch und ohne zu beschönigen zeigt der Dokumentarfilmemacher Marko Škop in seinem Spielfilmdebüt den Versuch einer Alkoholkranken – beeindruckend gespielt von Emília Vášáryová – einen Neubeginn zu wagen. Der lange Weg aus der Abhängigkeit ist gleichzeitig ihr Weg zur Selbstbestimmung. Der Film stellt die Frage nach Hoffnung auf Vergebung und auf eine zweite Chance im Leben, die erst die anderen ermöglichen können.

 

 
Ort:
 
Filmeck – Bürgerhaus der Gemeinde Gräfelfing
Bahnhofplatz 1
82166 Gräfelfing
 
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
S-Bahn: Haltestelle „Gräfelfing“ Linie S6 Richtung Tutzing, 17 Minuten vom Hauptbahnhof.
Bus: Haltestelle „Gräfelfing“ Linie 258 und 268
(Innenraum, Ring 4)
 
*** Für die Reservierungen und den Verkauf von Tickets ist zuständig das Kino Filmeck: http://www.filmeck.com. Eintritt ist 8 Euro. ***